Von Bernhard M. Baron, OKV-Ehrenmitglied, Dipl.-Verwaltungswirt (FH); ehem. Kulturamtsleiter der Stadt Weiden i.d. OPf.
Geb. 23. 3. 1943 in Königshütte/Oberschlesien
Gest. 28. 7. 1999 in Schnaittenbach/Oberpfalz (Bayern)
Grafiker, Designer, SF-Illustrator, bildender Künstler.
Der gelernte Grafiker und Designer Jobst H. Teltschik ist gebürtiger Oberschlesier und entfernter Verwandter von Horst M. Teltschik (* 1940), dem langfristigen politischen Beraters und Vertrauten Helmut Kohls. Von 1960 bis 1964 studierte Jobst H. Teltschik an der Höheren Fachschule (= jetzt Fachhochschule) für Grafik und Werbung in Nürnberg. Nach einer Tätigkeit als Grafiker in Kulmbach
orientierte er sich beruflich 1967 nach Weiden i.d.OPf. Intellektuell beeinflusst durch die Arbeiten von HAP Grieshaber begann Jobst H. Teltschik mit Holzschnitt und Radierungen. 1971 erfolgte der familiäre Umzug nach Schnaittenbach (LKr. Amberg).
Beruflich und familiär in der bayerischen Oberpfalz verwurzelt, floss seine ganze kreative Arbeit und Neigung in unzählige Science-Fiction-Illustration einfühlsam und phantasiereich in diversen nationalen und internationalen SF-und Fantasy-Romane. Seit 1986 nimmt Jobst H. Teltschik an zahlreichen Gruppenausstellungen teil (so 1986 an der „Biennale des Friedens“ in Hamburg, 1989 „Biennale Humor und Satire“ in Gabrovo/Bulgarien, 1991 in Essen, 1993 – nach einer „Malwoche“ auf Djerba/Tunesien - an der Hochschule für angewandte Kunst in Wien oder 1995 im Nobel-Restaurant „La Truffe Noire“ in Brüssel/Belgien) und zeigt seine Arbeiten in zahlreichen regionalen und überregionalen Einzelausstellungen.
Jobst H. Teltschik engagierte sich als aktives Mitglied bei zahlreichen regionalen und auswärtigen Kollektiv-Ausstellungen des „Oberpfälzer Kunstvereins Weiden“ (OKV) sowie im „Arbeitskreis Kunst“ des rührigen Leiters Günter Alois Stadler (1946 – 2018) im „Oberpfalzverein Weiden“. Als Pioniertat zählt seine spontane Beteiligung im Oktober/November 1992 an der ersten Kollektiv-Ausstellung Weidener Künstler in der seit 1990 bestehenden sächsischen Partnerstadt von Weiden i.d.OPf., Annaberg-Buchholz im Erzgebirge/Sachsen, arrangiert im dortigen Foyer des Eduard-Winterstein-Theaters. Eine große Einzelausstellung („Science Fiction-Buchillustrationen“) fand im Mai 1990 i. R. der 6. Weidener Literaturtage „Phantastische Literatur – Eine Reise aus der Wirklichkeit?“ in der Stadtbücherei in Weiden i.d.OPf. statt. Jobst H. Teltschik gestaltete dazu auch das dazugehörende Plakat dieses Literaturfestivals – beherrscht von einem übergroßen Auge, Zeichen des „Visionären“ dieser Literaturrichtung.
Jahrelang illustrierte Jobst H. Teltschik die vom Schriftsteller und Verlagslektor Wolfgang Jeschke (1936 – 2015) im Münchner Heyne-Verlag erschienene renommierte Edition der SF-Jahrbücher. Der Heyne-Verlag München war jahrelang der größte Publikums SF-Anbieter Deutschlands, visuell animierend schon mit seinen einprägsamen Cover-Illustrationen mit suggestiver Wirkung auf die Leser und Leserinnen. Jobst H. Teltschiks malerische Präsentationen lassen von der Zukunft träumen und machen auch positiv Lust auf die Zukunft – im Gegensatz zu neuen Genre-Titeln der Gegenwart, wo meist schnelle einfallslose und lieblose monotone Computer-Art mit austauschbaren Klischee-Motiven vorherrscht und Kritiker vom Niedergang der SF-Illustration sprechen. Jobst H. Teltschik war mit seinen kreativen Exponaten eine markante Künstlerpersönlichkeit, die noch pointiert in individuellem Stil ausstrahlende SF-Akzente setzte und die phantastischen Visionen der SF-Autoren bildreich umsetzte. Die Farben- und Formensprache von Jobst H. Teltschiks Arbeiten scheint eine Fortsetzung der Bildsprache der Maler des „Blauen Reiters“ Kandinsky, Paul Klee, Macke, Franz Marc und Gabriele Münter zu sein und bei fortschreitender Entwicklung überdeutlich.
1995 erhielt Jobst H. Teltschik den Kurd-Laßwitz-Preis für die beste Grafik
(für das SF-Titelbild zu Ian McDonalds „Schere schneidet Papier wickelt Stein“. Der namhafte literarisch motivierte Kunstpreis ist nach Kurd Laßwitz (* 1848 in Breslau/Schlesien, + 1910 in Gotha) benannt, der als Begründer der deutschen SF-Literatur gilt.
Was bleibt vom meist surrealistischen Werk Jobst H. Teltschik sind seine in unzähligen Büchern veröffentlichten und in öffentlichen und privaten Sammlungen vorhandenen markanten SF-Gemälde.
Text in Deutsch und Polnisch zum Download Lexika Schlesier
Literatur
Kulturamt der Stadt Weiden i.d.OPf. [Hrg] (Redaktion: Otmar Schwarzer/Bernhard M. Baron), 10 x Weidener Literaturtage: 1985 – 1994. Eine Dokumentation, Druckhaus Oberpfalz Weiden i.d.OPf., 1994, S. 21 – 22.
https://de.wikipedia.org/wiki/kurd-lasswitz-Preis
https://de.wikipedia.org/wiki/Heyne_Verlag
https://de.wikipedia.org/wiki/Horst_Teltschik
https://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Jeschke
www.okv-weiden.de
Von Bernhard M. Baron, OKV-Ehrenmitglied, Dipl.-Verwaltungswirt (FH); ehem. Kulturamtsleiter der Stadt Weiden i.d. OPf.
„Im Anfang war die Tat!“
(Goethe, Faust I, Studierzimmer, Verse 1224 – 1237)
Im Studierzimmer wird es hell. Professor Dr. Heinrich Faust begibt sich an die Arbeit. Er will die Bibel in sein „geliebtes Deutsch“ übersetzen.
„Geschrieben steht: „Im Anfang war das Wort!“
Hier stock’ ich schon! Wer hilft mir weiter fort?
Ich kann das Wort so hoch unmöglich schätzen,
Ich muss es anders übersetzen,
Wenn ich vom Geist erleuchtet bin.
Geschrieben steht: „Im Anfang war der Sinn.“
Bedenke wohl die erste Zeile,
Dass Deine Feder sich nicht übereile!
Ist es der Sinn, der alles wirkt und schafft?
Es sollte stehn: „Im Anfang war die Kraft!“
Doch, auch indem ich dieses niederschreibe,
Schon warnt mich was, dass ich dabei nicht bleibe.
Mir hilft der Geist! Auf einmal seh’ ich Rat
Und schreibe getrost: „Im Anfang war die Tat!“
Sehr geehrte Frau Oberbürgermeisterin Barbara Klepsch, verehrte Kulturamtsleiterin Dr. Gabriele Lorenz, geehrter Herr OKV-Vorsitzender Gerhard Bihler, interessierte, liebe Kunstfreunde aus Annaberg-Buchholz und Weiden in der Oberpfalz.
„Im Anfang war die Tat“, so lässt der Weimarer Dichterfürst Goethe seinen „Faust I“ im Studierzimmer (Verse 1229 f.) über den ersten Satz des Johannes-Evangeliums (1. Kapitel, 1. Vers) „Im Anfang war das Wort“ philosophieren. Nicht umsonst habe ich hier und heute gerade diese „Faust“-Stelle für das markante Kunst-Jubiläum zwischen Annaberg-Buchholz und Weiden, zwischen dem „Arzgebirg“ und dem Oberpfälzer Wald ausgesucht…
Im Anfang unserer Begegnung „war die Tat“: Am 2. Februar 1990 kam – nach einer vorausgegangenen OB-Visite unter journalistischer Begleitung des jetzigen NT-Chefredakteurs Clemens Fütterer - eine erste Delegation der „Max-Reger-Stadt“ in die „Berg- und Adam-Ries-Stadt“. Damit ging für mich – der ich in jener Zeit Leiter des Kultur- und Tourismusbüros der Stadt Weiden war – ein persönlicher Wunsch in Erfüllung. Ich hatte doch unserem Oberbürgermeister Hans Schröpf - der nach der Wende eine mitteldeutsche Städtepartnerschaft suchte - mit schriftlichem Vorschlag vom 27. November 1989 explizid auf die „Stadt Annaberg“ hingewiesen. Der Grund war, weil in unmittelbarer Nähe, in Thum 1619 der große evangelische Lieddichter Tobias Clausnitzer geboren wurde, der dann als Feldprediger der Schweden in Weiden seine neue Heimat fand...
Berge und Berglandschaften prägten nicht nur das Erzgebirge, sondern auch den Oberpfälzer Wald, die Region, aus der wir alle kommen. Weiter verbindet uns natürlich der Erzabbau in unserer Oberpfälzer Heimat. Einst waren wir das „Ruhrgebiet des Mittelalters“, die „Waffenschmiede des Reiches“. Ortschaften wie „Hammer“, „Hütten“ und „Grub“ sind um Weiden keine Seltenheit und erinnern genauso wie die vielen örtlichen „Hammerstraßen“ und „Hammerwege“ an die große Montan-Tradition. Während ja im evangelischen „Arzgebirg“ die „Mutter Anna“ in hoher Gunst der Bergleute steht, verehren die katholischen Bergleute die Hl. Barbara (von Speinshart, über Rupprechtsreuth, Neudorf bei Luhe, Irchenrieth, Finkenhammer bis zum Eixelberg bei Pfreimd), ja die Hl. Barbara avancierte zur „Hausheiligen“ der böhmischen Fürsten Lobkowitz der benachbarten Grafschaft Neustadt-Störnstein.
Es ist wohl auch kein Zufall, dass der (reale) „Auerbachs Keller“ zu Leipzig in Goethes „Faust“ ebenfalls der Oberpfalz entlehnt ist, stammt doch dessen realer evangelischer Begründer, Dr. Heinrich Stromer (1476 – 1542), aus dem oberpfälzischen Auerbach unweit unserer Heimatstadt Weiden.
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Und hier in Annaberg beeindruckte mich aber vor allem das starke Interesse an der KUNST:
Ich lernte die engagierte, unermüdliche und liebenswürdige Kultur-Multiplikatorin Heide-Lore Staub und den der naturhuldigenden Künstler Carl-Heinz Westenburger kennen. Kein Annaberg-Besuch ohne Besuch seines Gartens mit Schnäpsen und Liedern und Geschichten vom „Stülpner Karl“: Den gemischten Chor in Westenburgers „Tusculum“ mit „Kein schöner Land in dieser Zeit“ habe ich heute noch im Ohr. „Sehen lernen – Sonnenhaft das Auge“, wahrlich so kann nur ein Malerbuch von und über Carl-Heinz Westenburger lauten. Sein exzellentes „Landschaft eines Lebens“ aber wurde mein Vademecum. Westenburgers zahlreichen privaten Texte, Blätter und Karten an mich wirken immer noch nach, sie sind unauslöschlich. Carl-Heinz Westenburger, der Doyen der Annaberger Künstler, der begnadete Meister & Beschwörer der erzgebirgschen Landschaft war ein wahrer Grandseigneur. Seine Freundschaft lebt fort.
Der damalige literaturbesessene Kultur-Referent Lothar Sachs brachte mich zu Carlfriedrich Claus und zur damaligen Leiterin der „städtischen Galerie am Markt“ Brigitta Milde. Leider war das erste kulturelle Spar-Opfer in Annaberg die „Städtische Galerie“, die bis dahin wichtige Akzente gesetzt und Weichen gestellt hatte. Ich war gerne und oft dort interessierter Gast und lernte viele DDR-Künstlernamen kennen.
Natürlich führte der direkte Weg bald in den „Kunstkeller“ zu Jörg Seifert. Dies alles wurde bestens begleitet – postalisch und telefonisch – von der damaligen Hauptamtsleiterin Gudrun Treßer. Aus flüchtigen Bekanntschaften wurden bald tiefe Freundschaften zwischen den Stadtoberen, den Künstlern, den Menschen.
Es war mir immer ein persönliches Bedürfnis und Anliegen, Annaberger Künstler zu Ausstellungen (sei es Einzel-Ausstellungen oder zu Kollektiv-Ausstellungen) in Weiden anzuregen, diese zu begleiten, zu unterstützen und auch von Anfang an Künstlerbegegnungen zu arrangieren. Kein Wunder, wenn sich die sogenannte „Kriegsgeneration“ Carl-Heinz Westenburger bzw. Gottfried Rothe und unser OKV-„Nobelman“ Rudi Schieder auch sofort verstanden.
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Schon vor der Wende 1989 war mir das künstlerische Werk des Annaberger Grafikers und Magiers Carl Friedrich Claus (1930 – 1998) – besonders durch dessen Freundschaft mit dem Frankfurter Poeten Franz Mon – ein Begriff. Als ich von den Plänen großer bundesdeutscher Städte erfuhr, dass sie eine spezielle Einzel-Ausstellung „Erwachen am Augenblick. Sprachblätter“ mit Carl Friedrich Claus beabsichtigen, war es für mich ein MUSS, dass „CFC“ natürlich auch in die „großen Weidener Rathaus-Ausstellungen“ aufgenommen werden musste. Und Carl Friedrich Claus kam persönlich (mit der Reichsbahn) am 20. Oktober 1991 zur Vernissage seiner beeindruckenden Einzel-Ausstellung ins Weidener Neue Rathaus. Kurios für mich war, dass ich damals den exzellenten Meister dem Annaberger OB Klaus Hermann erst persönlich vorstellen musste – und dies noch dazu in Weiden. Der non-stop-zigarettenrauchende Claus wurde nach der Vernissage persönlich von Klaus Herrmann nach Annaberg chauffiert. Scharfe Zungen behaupten, dass anschließend Herrmann seinen Nobelwagen zwei Wochen lüften musste…
(Aufgrund meiner persönlichen Anregung an OB Klaus Hermann wurde „CFC“ auch verdient am 15. April 1994 zum „Annaberger Ehrenbürger“ ernannt. Und das war gut so!)
Umso stolzer bin ich, dass meine persönlichen Erinnerungen an CFC, „Mit Aurora von Annaberg nach Weiden“, in dem exklusiven Bild-Lese-Buch „AugenBlickeWortErinnern – Begegnungen mit Carlfriedrich Claus“, JanusPress, vorgestellt wurden. Herausgegeben war es vom feinsinnigen Kunstbuchmacher Gerhard Wolf, dem Ehemann der großartigen Schriftstellerin Christa Wolf, vorgestellt bei der „Frankfurter Buchmesse“ im Oktober 1999. Mein Kunstfreund Klaus Kuran war mit dabei. „Der neue Tag“ berichtete exklusiv darüber am 27. Oktober 1999 auf der „Kultur-Seite“.
Als meine Frau Mary und ich anfangs Juni d. J. den Bundestag im umgebauten Reichstag in Berlin besuchten, entdeckte ich vor der Abgeordnetenlobby auf Höhe der Besucherebene hängende Acryl-Glasbild-Tafeln aus dem „Aurora-Zyklus“ von CFC, die nun in der Wandelhalle von der Decke hängen. CFC konnte Thema & Ort noch kurz vor seinem Tod selbst bestimmen, hat aber die Adaption selbst nicht mehr gesehen. Wahrlich, eine beeindruckende visuelle Grenzüberschreitung von Literatur, Philosophie und Kunst für jeden interessierten Kunstfreund!
Vor geraumer Zeit habe ich übrigens die von „CFC“ an mich persönlich gerichteten Briefe, Zettel, Flyer und Kunstmappen sowohl an den „Förderverein Begegnungsstätte“ in Annaberg und als auch an die „Kunstsammlungen Chemnitz“ (Frau Brigitta Milde) übergeben. Auch das war gut so!
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Bereits im Oktober 1992 reisten spontan Melita Todorovic und Horst Telschik nach Annaberg zu einer ersten kleinen, aber feinen Ausstellung ins niveauvolle „Eduard-von-Winterstein-Theater“. Der Anlass war eine erste freundschaftliche, künstlerische Kontakt-Aufnahme.
Ganz markant war die erste große Ausstellung im Februar 1995 von Weidener OKV-Künstlern unter Leitung von Rudi Schieder m i t Rudi Klaus, Horst Bittner, Walter Hafner, Josef Hausner und Marcus Weigl im Annaberger „Eduard-von-Winterstein-Theater“ aus Anlass der 5jährigen Städtepartnerschaft.
Bedeutende Akzente setzten eine große OKV-Kollektiv-Ausstellung im Juli 1999 im „Erzhammer“. Eine moderne Maler-Gruppe des OKV Weiden (mit Klaus Kuran, Gerda Moser, Udo Binder und Mary Baron-Muscat) präsentierte am 10. September 1999 mit dem Titel „Am Anfang war der Berg“ im Kunstkeller. Der Lyriker Peter Oehme münzte seinerzeit das „Faust-Thema“ um:
„Am Anfang war der Berg,
bewaldet,
und sein Gestein
noch unbekannt!“
Eine weitere große OKV-Kollektiv-Ausstellung „Denklandschaften“ stand am 18. März 2000 im „Erzhammer“ im Zeichen der 10jährigen Städtepartnerschaft. 18 Künstler präsentierten 50 Exponate. Carl Friedrich Claus hätte bestimmt seine Freude daran gehabt, suchte er doch mit seinen „Denk-Schreib-Kombinaten“ im ideal-sozialistischen Horizont-Atlantis, im Makrokosmos, seine „Denk- und Gedenk-Landschaft“.
Und so kamen am 8. Juli 2006 wieder 25 Künstler des rührigen „Oberpfälzer Kunstvereins“ (Weiden) mit 60 Bildern und Skulpturen unter Initiative des Impresarios Klaus Kuran und der versierten Ausstellungsleiterin Gerda Moser in die erzgebirgische Metropole.
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Nicht vergessen darf aber auch die von Klaus Kuran initiierte reizvolle Kollektiv-Ausstellung sächsischer Grafiker, „Eindrücke – Ausdrücke“, vom Februar bis April 2005 im „Café Federkiel“ bei Püchersreuth. Jörg Seifert vom „Kunstkeller“ kam damals stellvertretend für die ausstellenden Künstler Carl-Heinz Westenburger, Rudolf Manuwald und Jörn Michael. Mit interessanten Radierungen, Monotypien, Holz- und Linolschnitten sowie Steindrucken war Jörg Seifert der Annaberger „Botschafter“ für uns alle: aus der Zeit und auf dem Weg durch die Zeiten!
Und immer wieder stellten Annaberger Künstler beim OKV mit aus, ob alleine wie Carl-Heinz Westenburger oder mit seiner Künstlergruppe „Annaberger Atelier“ oder die Malergruppe um Gottfried Rothe. Ein besonderer farblicher Akzent war die reizvolle Ausstellung mit der Buchillustratorin & „Mondfrau“ Sylvia Graupner im Rahmen der „15. Weidener Literaturtage“ vom Mai 1999.
Wahrlich, die Kunst des Kulturraumes Erzgebirge hat auch in Weiden immer wieder markante Akzente gesetzt!
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So bringen hier & heute zur 20jährigen KUNST-PARTNERSCHAFT wieder zahlreiche OKV-Künstler ihren visuell-poetischen Seelenzustand mit Bildern & Skulpturen zum Ausdruck, die durchaus von den interessierten Kunstbetrachtern hinterfragt werden sollen. Besonders die malerische Bewegung wird als Suche ausgedrückt, wo Zeiten aufgehoben werden und Vergangenheit auch nicht zur Ruhe kommt. Aktuelle Zeitkonfigurationen lugen obsessiv hervor, schütten Bilderstürze aus der deutschen „Büchse der Pandora“. Traditionell oder abstrakt sind ihre Ausführungen und weisen u. a. auch auf den heute zerstörten organischen Naturzusammenhang hin, dem die Dimension des Sinnlich-Körperlichen verlorengegangen ist.
Mit dieser speziellen Ausstellung setzt der „Oberpfälzer Kunstverein“ einen weiteren wichtigen visuellen Akzent und damit auch die verbindende künstlerische Tradition fort.
Lassen Sie, liebe Kunstfreunde, die gezeigten individuellen Arbeiten auf sich wirken. Die Exponate, die Bilder, die Grafiken, die Aquarelle, die Assemblagen sprechen für sich selbst, da jeder hier vertretene Künstler und jede Künstlerin seine/ihre eigene Philosophie der Exponate unterlegt hat.
Und wer noch Schwierigkeiten bei der Betrachtung der modernen Malerei haben sollte, dem sagt der Expressionist Edvard Munch: „Wieviel ein Bild der Natur ähnelt, ist nicht entscheidend. Die Kraft der Natur fließt durch die Zeichen des Künstlers.“
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Liebe Kunstfreunde,
ich wünsche Ihnen allen noch eine schöne atmosphärische Matinee und erbauliche Gespräche mit den anwesenden Weidener OKV-Künstlern.
Ich danke Ihnen allen für die Aufmerksamkeit und besonders, dass ich hier im traditionsreichen „Erzhammer“ zu Ihnen sprechen konnte.
Ihnen allen ein herzliches
Glück auf!
Von Bernhard M. Baron, Dipl.-Verwaltungswirt (FH), OKV-Ehrenmitglied
Die heutige Oberpfalz, der Landstrich zwischen Stiftland und Regensburg, der ursprüngliche historische “Nordgau”, ist eine klassisch gewachsene deutsche Kunstlandschaft mit reizvollen Zielen und interessanten Künstlernamen.
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Der traditionsreiche “Oberpfälzer Kunstverein Weiden” (OKV), unter ihnen der langjährige Kurator und Bildhauer (böhmischer Herkunft) Günther Mauermann, ist für seine hohen Ansprüche und Erwartungen überregional bestens bekannt. Belegt durch Namen und Mitglieder repräsentiert der OKV unter dem Vorsitz der agilen Irene Fritz den gesamten Regierungsbezirk Oberpfalz.
Somit stehen nicht nur für die „Jugendstil-Stadt“ Weiden markante Namen wie Franz Friedrich, Eduard Götz, Wilhelm Vierling, Josef Linhardt oder Friedrich Roscher, - der geistige Hintergrund einer wirklichen Tradition der OBERPFÄLZER KUNSTLANDSCHAFT ist lokal-geographisch viel breiter anzusiedeln. Er umfasst das ganze künstlerische kulturgeschichtliche Spektrum.
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Am Anfang steht Albrecht Altdorfer (um 1430 – 1538), der Regensburger Maler, Graphiker und Hauptmeister der „Donauschule“, der Schöpfer des modernen Landschaftsbildes („Donaulandschaft mit Schloss Wörth“, um 1522). Ignatz Günther (1725 – 1775) war der führende Bildschnitzer des bayerischen R o k o k o, vorangegangen ist ihm der Waldsassener Bildhauer Carl Stilp (1668 – 1735). Bleibend sind auch die Werke der großen Künstlerfamilien Asam und Dientzenhofer in der Oberpfalz. Nicht zu übersehen in der Kreisstadt Neustadt a. d. Waldnaab das Lobkowitzer-Schloss des Italieners Antonio de la Porta.
Vieltalent Johann Wolfgang von Goethe skizziert auf seiner ersten „Italienischen Reise“ im September 1786 die Bleistift-Zeichnung „Donau bei Regensburg“. Der großartige englische Landschaftsmaler William Turner reist (von Venedig aus kommend) durch die Oberpfalz (Richtung Coburg) und malt im September 1840 „The Opening of the Walhalla“. Das Gemälde hängt heute in der Tate Gallery in London. Bereits 1839 hatte Leo von Klenze die von ihm entworfene „Walhalla“(zusammen mit der benachbarten Salvator-Kirche) in der weiten Donaulandschaft gemalt.
Carl Spitzweg, der malende Apotheker, verewigt 1858 in Schwandorf den historischen „Blasturm“ – den Wohnsitz des Komponisten unserer Bayern-Hymne Max Kunz - als Naturstudie mit dem Titel „Schwandorfer Stadtturm im Mondschein“. Es ist heute in der „Städtischen Sammlung Schweinfurt“ zu sehen.
Der Philosoph Friedrich Wilhelm Nietzsche zeichnet auf seiner „Reise in den Böhmerwald“ im August 1876 in Regensburg und begnügt sich mit einem Wirtshausschild.
Wassily Kandinsky, russischer Maler und Mitbegründer der expressionistischen Künstlergemeinschaft „Blauer Reiter“, entdeckt im Sommer 1903 Kallmünz und die dortige Künstlerkolonie. Kandinsky, Oberhaupt der „Gruppe Phalanx“, kommt aber auch nach Nabburg und skizziert dort. In Kallmünz verlobt sich (der bereits in Russland verheiratete) Kandinsky mit der oberbayerischen Malerin Gabriele Münter.
Im Sommer 1942 agiert der Luftwaffen-Funker Joseph Beuys (1921 – 1986) auf dem Weidener „Feldflugplatz“ Maierhof bei Rothenstadt. Was der spätere documenta-Aktionist hier gezeichnet hat – und er zeichnete in jenen Jahren schon viel und gut! – ist uns bis heute leider nicht bekannt, da bei vielen seiner damaligen „Flugplatz“-Zeichnungen Ortsangaben fehlen…
Nach dem Zweiten Weltkrieg wird für den Schlesier Willi Ulfig (1910 – 1983) Regensburg seine neue künstlerische Heimat. Das Atelier des bedeutendsten Regensburger Künstlers war gleich neben dem Dom, und das riesige Dachfenster zeigte direkt auf die gotische Fassade von St. Peter. Willi Ulfig war auch der Repräsentant der aktiven „Donau-Wald-Gruppe“.
Ein „Zougrouster“ (= Zugereister) war auch Kurt von Unruh (1894 – 1986), der 1941 an die Burg Regenpeilstein zog und seit 1952 in Roding ansässig war. Der General-Spross und Bruder des Dramatikers Fritz von Unruh, ist in seiner ganzen künstlerischen Arbeit (seit 1913) in genialer Weise von der inneren Vision erfüllt, die er mit seinem Stift zu packen versucht.
Der wohl bekannteste Oberpfälzer Maler und Zeichner der Gegenwart ist zweifellos Michael Mathias Prechtl (1926 – 2003), ein gebürtiger Amberger. Durch seinen langjährigen Wohnort Nürnberg gilt er als Franke. Weiterhin bleibt er der Oberpfalz verbunden. 1960 schneidet er 28 Holzstiche zu Schönwerths „Oberpfälzer Sagen“ – eine Hommage an seine Oberpfälzer Heimat. Prechtl illustrierte bereits 1952 Anton Wurzers „Steinpfälzer Schelmenspiegel“. Die jahrelangen Titelbilder des Nachrichten-Magazins DER SPIEGEL und klassische Buchillustrationen machten Prechtl letztlich zu einem populären Zeichner von Weltruf.
Umgekehrt gilt der in Amberg lebende und arbeitende Künstler Günter Dollhopf (Jg. 37) als Oberpfälzer. Der in Nürnberg Geborene lehrt von 1973 – 1997 als Professor an der Nürnberger Akademie.
In den 60er Jahren setzt in München die 1957 gegründete Künstler- „Gruppe Spur“ (- 1965) unter den Malern Heimrad Prem, Helmut Sturm, HP Zimmer und dem Bildhauer Lothar Fischer avantgardistische Akzente. Sie gelten kunstgeschichtlich als die Vorläufer der „neuen Wilden“. Museen in Cham (seit 1991) und Neumarkt (seit 2004) widmen sich ihrer Kunst, da die Lebensläufe in die Oberpfalz weisen.
1974 organisiert der Amberger Student an der Akademie der bildenden Künste in Nürnberg, Achim Hüttner, in der Pestalozzischul-Turnhalle eine Ausstellung mit Wilhelm Manfred Raumberger, Alfons Schäffer, Hans Wohlrab, Uli und Hans Lauter und Heini Hohl. Es wird dies ungewollt die Geburtsstunde der „Gruppe Amberger Künstler“ (GAK) – wobei der Name erst zwei Jahre später entstand. Dazu kamen noch Helmut Rösel, Günter Dollhopf, Gerd Fischer, Hans Ferstl, Bernd Trepesch und Angela Steinkohl. Jahresausstellungen in Amberg folgen Gastausstellungen auch in Weiden, Karlsruhe, Schweinfurt, Neumarkt, Straubing – aber auch in Italien, Frankreich und Finnland. Gruppenkataloge halten das Geschehen fest. Die „GAK“ hat das Kulturleben der Stadt Amberg, „der heimlichen Hauptstadt der Oberpfalz“ kontinuierlich mitgeprägt. Groß ist aber auch die Zahl der bedeutenden Gastaussteller wie etwa Wolfgang Herzer (Weiden), Helge Weindler (München), Manfred Dinnes (Regensburg) oder Max Bresele (Schwarzhofen), die das Spektrum der „Gruppe Amberger Künstler“ entsprechend bereichern. Ausstellungsräume der „GAK“ sind das Amberger Stadtmuseum und die dortige „Alte Feuerwache“.
Für die vielen Namen der Oberpfälzer Maler und Grafiker stehen stellvertretend der Meister der Oberpfälzer Moderne, der Nabburger Paul Schinner (geboren 1937 in Windischeschenbach), eines exzellenten zeichnerischen Bildkünstlers mit beeindruckenden visuell-humanitären Beiträgen u n d Rupert D. Preißl (1925 – 2003), der sich noch besonders an Oskar Kokoschka orientierte. Als langjähriger „Präsident des Oberpfälzer Kulturbundes“ (OKB) war Preißl vor allem für das Gelingen der traditionellen Oberpfälzer „Nordgautage“ zuständig. Und immer wieder setzen individuelle kreative Oberpfälzer – wie der Fronberger Objektkünstler Max Bresele (1944 – 1998), der Mitterteicher musische Mehrfachkünstler Jeff Beer (Jg. 1952), der Waldthurner Kirchenrestaurateur Ludwig „Wigg“ Bäuml (Jg. 54) – jetzt BBK-Vorsitzender mit Wohnsitz im Kandinsky-Ort Kallmünz - oder der Flosser „Schöpfungs“-Maler Karl „Charly“ Aichinger (1951 - 2014) – ihre akzentreichen Wegmarken.
Ein Künstler, der auch immer gleichzeitig gesellschaftspolitisch agiert, ist der aus Altenstadt an der Waldnaab stammende Jürgen Huber (Jg. 54). Der gelernte Buchdrucker ist Mitbegründer des Regensburger Kartenhaus Druck- und Verlagskollektivs, das er jedoch wegen seiner eigenen Kunstausrichtung wieder verlässt. 1985 – 1992 ist Jürgen Hubert Mitglied der überregional erfolgreichen Künstlergruppe WARUM VÖGEL FLIEGEN. 2002 beteiligt er sich an der Gründung des Kunstvereins GRAZ, dessen Vorsitzender er bis 2010 ist.
Die politische Sozialisation erhält Jürgen Huber im Widerstand um die WAA Wackersdorf. Er wird Mitglied der GRÜNEN, ist dort Sprecher im Landesarbeitskreis Kultur und seit 8. Mai 2014 dritter Bürgermeister in Regensburg.
Es sind nicht nur die Künstler, die das Profil gestalten, sondern es ist auch die beeindruckende Museen - Landschaft der Oberpfalz. Es sei hier vor allem auf das „Museum Ostdeutsche Galerie“ (begründet 1966) in dem reizvollen Jugendstilbau des Jahres 1910 im Regensburger Stadtpark hingewiesen, das Gemälde, Graphiken und Plastiken von namhaften Künstlern aus den ehemaligen deutschen Kultur- und Siedlungsgebieten in Mittel-, Ost- und Südosteuropa enthält: Adolph von Menzel, Emil Orlik, Ernst Ludwig Kirchner oder Oskar Kokoschka lassen grüßen. Aber auch zeitgenössische Künstler wie Anselm Kiefer oder Bernhard Heisig zählen dazu. Zahlreiche Sonderausstellungen (O. H. Hajek, Janosch, Lovis Corinth, Ludwig Kirchner und zuletzt Oskar Kokoschka) setzen überregionale, grenzüberschreitende Akzente.
Neue Wege in der Kunst geht Wilhelm Koch mit seinem 2006 im Amberger „Klösterl“ begründeten „Luftmuseum“ (ursprünglich „Gummeum“ genannt), das in Kunst-Architektur-Design-Technik wohl weltweit das erste und einzige Luft-Museum darstellt. Wilhelm Koch ist auch der Initiator der „Glyptothek Etsdorf Oberpfalz“, dessen Freundeskreis sich im März 2007 gründete – mit einem „Volksspatenstich“ am 12. September 2010. Wilhelm Koch will – basierend auf dem europäischen Grundgedanken - ein „Gesamtkunstwerk, eine Ausstellungshalle, einen Kultur-Tempel“, angelehnt an die Oberpfälzer „Walhalla“, die „Glyptothek München“ und dem Aphaia-Tempel auf der griechischen Insel Aigina. Lassen wir uns überraschen!
Besonders erwähnt werden muss in diesem Zusammenhang das „Oberpfälzer Künstlerhaus“ des Bezirks Oberpfalz in der „Kebbel-Villa“ in Schwandorf-Fronberg, das von 1988 bis 2013 fünfundzwanzig Jahre lang unter der versierten Leitung des Grafikers Heiner Riepl (Jg. 48) überregionale Akzente setzt, die bis Skandinavien und USA reichen. Ab 2014 agiert Andrea Lamest als seine Nachfolgerin…
Mit einer originellen Idee kommt 1993 der Schrobenhausener Allround-Künstler Heiko Herrmann (Jg. 53) in den kleinen Ort Pertolzhofen (Gemeinde Niedermurach) im reizvollen Schwarzachtal und gründet dort aus Freude an der Kunst und am Leben die „Pertolzhofener Kunstdingertage“, deren legendärer Organisator er bis 2010 ist. Als kleinste Kunsthalle Deutschlands agiert dort (in einem Seecontainer) die „Kunsthalle Pertolzhofen“ als freies Angebot für zeitgenössische Künstler und kunstinteressierte oder neugierige Besucher…
Der Neustädter Kunst- und Kulturverein „Hausfluss e. V.“ (= Haus am Fluss) setzt seit 1997 in der Kreisstadt an der Waldnaab – architektonisch repräsentiert durch die denkmalgeschützte „Alte Schießstätte“ – vielfältige Multi-Kunst-Aktionen. Dank der Initiative von Josef Weber verknüpft der rührige Neustädter Kunstverein den symbolischen Gegensatz: das statische Haus am dynamischen Fluss. Etabliert haben sich zwischenzeitlich die jährlichen Freiluft-Programmkinotage im Sommer, wechselnde Raum-Installationen, skulpturale Ausarbeitungen von „Standpunkten“ sowie mehrtägige Workshops mit Studenten verschiedener Hochschulen.
Über 100 vielfältige bunte Kunstaktivitäten trafen seit der Gründung so auf neugierige, interessierte Besucher aus nah und fern.
Seit Jahren leitet die versierte Kunstpädagogin und freischaffende Malerin Irene Fritz erfolgreich die „Kulturwerkstatt Kalmreuth“ bei Floß (LKr. Neustadt a. d. Waldnaab) – eine Kunstschule für Kinder, Jugendliche und Familien im ländlichen Raum. Sie bietet Raum für spielerische Experimente und Mut zur Phantasie. Im November 2012 eröffnete die vielseitig engagierte Irene Fritz als Zweigstelle den „Kunstbau Weiden“ in Weiden i. d. OPf. (Hinterm Wall 10) als ideale Verbindung einer „Landkunstschule“ mit dem kulturellen Potential einer Oberzentrums-Stadt.
Wenn wir in die Gegenwart kommen, so stellt man fest, dass die Bildende Kunst gegenwärtig in der Oberpfalz eine Renaissance erlebt. Dazu tragen auch die verschiedensten Galerien und Kunst – Initiativen bei – mit teils grenzüberschreitenden Aktionen und Workshops. So kommt es unter Initiative vom Vorsitzenden des „Weidener Kunstvereins“ Wolfgang Herzer als engagiertem Netzwerker, der schon 1987 mit Alfred Hertrich und Erwin Schlott in Windischeschenbach die „FUTURA-artothek“ begründet hat, zur Gründung der Kulturkooperative KoOPf. Der hohe Qualitätsanspruch verleiht der einheimischen Kunst und Kultur – dazu zähle ich auch das ausgezeichnete „Freie Institut für Kunst + Design“ der beiden Neustädter Künstler Lilo und Max Fischer - entsprechendes Gewicht in der Oberpfalz.
Eine visuelle niveauvolle Bestandsaufnahme ostbayerischer KünstlerInnen ist auch der vom Regensburger Kartenhaus Kollektiv alljährlich edierte „Kunstpartner-Kalender“ – übrigens ein Sponsorenprojekt der KUNSTPARTNER-Galerie in Adlmannstein. Alljährlich werden die im Kunstkalender gezeigten thematischen Motive im Regensburger Kunstmuseum Leerer Beutel ausgestellt – getreu dem Motto: „Wer Kunst kann, kann alles!“
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Dies ist eine kleine Blütenlese, sie ist auch als ein Lobpreis auf unsere Kunstlandschaft Oberpfalz gedacht. Wie in vergangenen Zeiten ist auch in der Gegenwart unsere Heimat wieder eine wichtige BRÜCKE ZWISCHEN OST UND WEST („Grenzland – Brückenland“ lautet schon 1991 das Thema der 7. Weidener Literaturtage und „Brückenbauer“ heißen die Kulturpreise des kreativen Bayerisch-Böhmischen Kulturzentrums – auch CENTRUM BAVARIA BOHEMIA (CeBB) genannt - in Schönsee). In dieser Tradition sieht sich auch der OKV Weiden mit seiner plakativen Wanderaktion „Farbe auf der Strasse“, die im Wechselrhythmus mit böhmischen Künstlern der „Union Bildender Künstler“ (Pilsen) durchgeführt wird.
Wie in vergangenen Zeiten, als die „Goldene Straße“ 1316 von Nürnberg durch die Oberpfalz und Böhmen ins „Goldene Prag“ führte, später die „Reichsstraße 14“ folgte und seit 1989 die Bundesautobahn 6 „Via Carolina“ an die klangvolle Tradition der renommierten Handelsstraße erinnert, ist auch heute unsere Heimat Oberpfalz wieder eine wichtige kulturelle Brücke zwischen Ost und West.
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Die Oberpfalz ist eine klassische Kunstlandschaft, die es wert ist, wieder (visuell & touristisch) neu entdeckt zu werden. Diese Art-Tour lohnt sich!
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